Farbstreifen – Relief – Turm St. Wolfgang

Neugestaltung der Westfassade der Kirche St. Wolfgang Pfullingen durch eine Farbgestaltung und ein neues Aluguss-Relief

Seit dem Besuch von Bischof Dr. Gebhard Fürst, anlässlich der Fortsetzung des Martinusweg-Pilgerns am 26. Mai 2017, fragten Gemeindemitglieder und Passanten nach dem malerischen Kunstwerk an der West-Außenwand der Pfullinger St. Wolfgangskirche in der Marktstraße 26. „Ist das noch in der Mache, oder gar schon vollendet“? Just an diesem Tag hat der Kunsthandwerker, Maler und Grafiker Wolfgang Znaimer (84) aus Kirchheim u.T.-Ötlingen den künstlerischen Hintergrund für das Anbringen des vergrößerten St. Wolfgang-Reliefs mit Mitra und Stab mit Acryl-/Mineralfarbe in einem Sepiafarbton an die Kirchenaußenwand gemalt, die Farbgebung mit einer Kontur von außen kräftiger nach der Mitte verlaufend und sich auflösend.

Den ersten Entwurf des St. Wolfgang-Reliefs schuf Kunsthandwerker Znaimer bereits 1993 zur 1000-Jahrfeier des im Jahr 994 verstorbenen Pfullinger Heiligen Wolfgang und brachte es in verkleinerter Form am Kircheneingang an. Nun ziert es in unterschiedlicher Größe sowohl den Zugang zur Kirche an der Ostseite als auch die West-Fassade an der Marktstraße, jedoch mit einem kleinen künstlerischen Unterschied, die Mitra betreffebd. So wird deutlich, dass es sich zwar um das selbe Relief „St. Wolfgang“ handelt, jedoch zwischen der Entstehung der beiden unterschiedlich großen Reliefs knapp ein viertel Jahrhundert liegt.
Das in der Kunstgießerei Karl Casper in Remchingen-Nöttingen entstandene große St. Wolfgang-Relief wurde am Mittwoch nach Pfingsten 2017 an die Kirchenwand montiert.

Die Hintergrundfarbe an der Westfassade greift den Farbton der kirchengemeindeeigenen vom Architekt Philipp Jakob Manz gestalteten Backstein-Villa in der Marktstraße 30 auf, in der auch die Diakonie-Sozialstation untergebracht ist. Die an der Kirchenwand entstandene Farbgestaltung durch die „Farbtupfer“ wiederum fügt sich stilistisch ganz in das vom Stuttgarter Professor Rudolf Walter Haegele 1972 geschaffene längs gezogene Betonglasfenster links daneben ein. Eine große künstlerische Einheit ist nun auf das gesamte Kirchenareal West geschaffen. Wenn dann noch die Beleuchtung bei Nacht dazukommt, ist das Ganze perfekt.

Mit der Neugestaltung der Kirchenaußenwand entlang der Marktstraße ist fern aller grauen Betonmasse jetzt ein Blickfang auf die katholische Kirche gegeben, an der man bislang unbeachtet vorbeifuhr oder die man manchmal länger suchen musste. Zwar keine Autobahnkirche, doch aber ein Ort zum Innehalten und zur Ruhe zu kommen, dankbar zu sein und um Gottes Schutz und Segen zu bitten.

Dekan Hermann Friedl